Fluglärm in Hildesheim-Himmelsthür

Was ist das alles hier?

Das folgende Diagramm dokumentiert seit einigen Jahren die Anzahl an Flugzeugen, die ich jeweils an einem Tag an Hildesheim-Himmelsthür habe vorbeifliegen sehen - und hören (oder auch darüber hinweg). Jedes wahrgenommene Flugzeug bekommt einen Eintrag in meiner Strichliste und lässt den Balken für das entsprechende Datum im Diagramm ein Stück nach oben gehen.

Flugaufkommen

2021

Im Jahr 2021 gab es insgesamt 5885 gezählte Flugbewegungen; im Mittel 16 pro Tag, wobei der Rekord bei 89 an einem Tag lag.

Weil mir in diesem Zusammenhang vorgeworfen wurde, eine Darstellung vom Winter in Richtung Sommer sei unseriös, habe ich in einem zweiten Diagramm die Datenreihe für das Jahr 2021 Ende März beginnen und Ende Oktober enden lassen (der offiziellen SkyDive-Sprungsaison):

Flugaufkommen während der SkyDive-Sprungsaison 2021

Die rote Trendlinie (lineare Regression) bestätigt die Aussage, dass die Anzahl der Flugbewegungen über die Zeit zwischen März und Oktober 2021 zugenommen hat (besonders in der zweiten Jahreshälfte).

2022

Im Jahr 2022 habe ich insgesamt 5314 Flugbewegungen gezählt; im Mittel 15 pro Tag. Der Rekord lag bei 70 an einem Tag. Die SkyDive-Sprungsaison begann diesmal am 21.3. und endete am 5.11.

Flugaufkommen während der SkyDive-Sprungsaison 2022

Die rote Trendlinie zeigt die ganz leichte Abnahme der Flugbewegungshäufigkeit über die Zeit zwischen März und Oktober (nachdem in der ersten Jahreshälfte ordentlich vorgelegt wurde).

Im Diagramm erkennt man die "Lücken" im Mai wegen der Technorama-Veranstaltung und im August wegen des M'era-Luna-Festivals. (Jeweils ein ganzes Wochende ohne Turboprop - unfassbar! Die entsprechenden Termine für das Jahr 2023 hatte ich deshalb seinerzeit schon mal in meinen Kalender eingetragen: Technorama: 13. und 14. Mai, M'era Luna: 12. und 13. August.)

2023

Im Jahr 2023 habe ich insgesamt 4945 Flugbewegungen gezählt; im Mittel 14 pro Tag. Der Rekord lag bei 67 an einem Tag. Die "Technorama-Lücke" am 13. und 14. Mai wurde in den Tagen darauf kräftig nachgeholt, wie man deutlich sieht:

Flugaufkommen während der SkyDive-Sprungsaison 2023

Die rote Trendlinie bestätigt die nahezu gleichmäßige Verteilung der Flugbewegungen während der SkyDive-Sprungsaison.

Am 21.5. wurden circa zwei Drittel aller Flüge von einem bestimmten Turboprop-Fluggerät bestritten: Ungefähr alle halbe Stunde hing beim (hohen) Überflug für etwa 10 Minuten der typische "Sound" in der Luft, bis dann nach kurzer Zeit beim Landeanflug der Umkehrschub für die entsprechende Klangkulisse sorgte. Spätestens nach dem zehnten Mal ist das nicht mehr lustig. Am 24.6. fand der letzte Start hier vorbei erst gegen 22:15 Uhr statt.

Das M'era Luna-Festival am 12. und 13. August hat sich wieder sehr positiv ausgewirkt: kein Fluglärm. - Und das Festival selbst stört in keiner Weise! (Hier sind die wichtigen Termine für das Jahr 2024: Flugplatz geschlossen vom 22. bis 26. Mai für das Technorama am 25. und 26. Mai und Flugplatz geschlossen vom 7. bis 11. August für M'era Luna am 10. und 11. August.)

Auch nach der Sprungsaison ging es an manchen Tagen noch buchstäblich rund (z.B. am 22.11.), wie man auf den STANLY_Track-Screenshots erkennen kann: immer schön im Kreis herum - wahrscheinlich alles Flugschüler. (Immerhin haben an dem Tag soweit alle die Platzrunde eingehalten. Danke dafür!)

2024

Das Jahr 2024 begann (bis zum 24.3.) mit immerhin schon 830 gezählten Flugbewegungen; im Mittel 10 pro Tag, wobei der Rekord bis jetzt bei 75 an einem Tag lag.

Die SkyDive-Sprungsaison startete am 28. März problemlos und nach meinem Eindruck bisher sehr rücksichtsvoll. Vielen Dank dafür!

Flugaufkommen während der SkyDive-Sprungsaison 2024

Warum erhebe ich diese Daten?

Ich möchte aufzeigen, dass es sich nicht nur "um die paar Flieger" handelt, bei denen man "sich nicht so anstellen möge". Denn es sind eben nicht mehr nur "ein paar" Flieger. Die Menge macht's.

Auch ein Vergleich mit Autos hinkt, deren Geräusche man ja auch aushalten müsse. Bei solch einem Vergleich führe ein Auto minutenlang im Schneckentempo mit Vollgas an meinem Haus vorbei. (Ein Auto?!)

Was kann man tun?

Die Platzrunde gibt vor (zumindest hatte mir das einer der wirklich freundlichen und verständnisvollen Flugleiter im Tower bestätigt), dass nach Westen startende Flugzeuge genau zwischen Himmelsthür und Giesen hindurchfliegen sollen.

Das "Kein-Problem": Wenn der nette Pilot / die nette Pilotin die Platzrunde wie beschrieben einhält, ist für alle Beteiligten alles super, weil ich die in fast zwei Kilometern an meinem Haus vorbeifliegenden Flugzeuge zwar wahrnehme, das aber kein bisschen stört. Viel Spaß mit eurem Hobby (ernst gemeint)!

Das Problem: Die schwarzen Schafe, die von der obigen Regelung entweder nichts wissen oder diese geflissentlich ignorieren. Weil die (gedachte) Verlängerung der Startbahn in gerader Linie in circa 500 Metern an meinem Haus vorbeiführt, kann ich denen dann von meinem Fenster aus zuwinken. (Zurufen ginge aufgrund der geringen Entfernung fast, scheitert aber wegen des Motorenlärms.) Auf die zum Glück wenigen [zensiert], die in niedriger Höhe direkt über mein Grundstück hinwegfliegen, gehe ich hier mal nicht näher ein.

Immer nachdem der erwähnte Flugleiter über Funk ein Machtwort gesprochen hatte, war (bis auf wenige Unbelehrbare) für den Tag alles okay.

Fun fact am Rande: Ich habe einen interessanten Zusammenhang feststellen dürfen zwischen der Lärmentwicklung einer Maschine und dem Drang, die Platzrunde nicht einzuhalten: Je lauter so ein Ding ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es direkt hier vorbeidröhnt. Die Rücksichtnahme verständnisvoller Piloten und Pilotinnen wird eben darin deutlich, dass ihre Maschinen tatsächlich leise sind und dass sie die Platzrunde einhalten.

Und sonst?

Eine Leserin hat sich via E-Mail kritisch mit dem Inhalt dieser Website auseinandergesetzt. Meine Antwort darauf findet sich hier. Leider blieb eine Reaktion bislang aus. (Inhalt der E-Mail sowie Art und Weise der Formulierungen haben mich allerdings auch nicht erwarten lassen, dass die Autorin an einer sachlichen und für beide Seiten konstruktiven Auseinandersetzung interessiert ist.)